Mit Ideenfeuerwerk zum Erfolg
Prozesse optimieren, Abläufe flexibler gestalten oder neue organisatorische Strukturen etablieren? Wir stellen die wichtigsten kreativen Methoden und Ansätze vor.
Prozesse optimieren, Abläufe flexibler gestalten oder neue organisatorische Strukturen etablieren? Wir stellen die wichtigsten kreativen Methoden und Ansätze vor.
Ideen leben von Erfahrungen
Learning by Doing
Lernen von Albert Einstein
Verliebt in das Problem
Ideentiefe – unerreichbar oder zum Greifen nah?
Je mehr Ideen, desto besser
Gefragt: Originalität und Machbarkeit
Ideen Leben einhauchen
Fazit: Strategie, Methoden und Mindset gefragt
Es braucht Kreativität, um neue Ideen, Ansätze und Konzepte zu erschaffen. Sei es im Beruf oder im privaten Kontext. Ohne Kreativität bleiben wir in unserem Tunnel stecken und kommen ohne externe Impulse nicht mehr raus. Was aber kann uns dabei helfen kreativ zu sein?
Dafür liefert Frederik Haren, Autor und Speaker zum Thema Business Creativity, auch einen interessanten Ansatz. Er formuliert die Definition einer Idee als „Kombination zweier bekannter Dinge in einer neuen Art und Weise“.
Neue Ideen entstehen keineswegs aus dem „Nichts“. Sie leben von Erfahrung und Dingen, die wir kennen. Aber Sie liegen nicht auf alten Wegen. Laut seiner Definition kann man eine Idee als mathematische Formel begreifen: Idee = p(k+i).
Eine Idee ist lediglich die Kombination einer Person (p) von Wissen (k = knowledge) und Information (i) in einer neuen Art und Weise. Es klingt einfach. Das Problem ist aber das Plus (+).
Während Unternehmen sich Mühe geben, den Mitarbeitenden Zugang zu Wissen und Informationen zu geben, fehlt es oft an der Vermittlung darüber, wie man kombiniert. Diese Fähigkeit ist essenziell in der aktuellen Zeit. Innovationskraft und Wandel waren noch nie so dringend und wichtig wie jetzt.
Was also wäre, wenn Unternehmen als eine der wichtigsten Aufgabe sehen würden, den Mitarbeitenden Kreativität und Ideengenerierung zu vermitteln? Wie würde unsere Welt heute aussehen? Wie würden ihre Prozesse aussehen? Aber wie kommen wir dort hin? Um es mit den Worten von Frederik Haren zu sagen: “You don’t get it by talking about creativity. You don’t even do it by teaching creativity. Not even buying a creativity book. You do it by doing creative things yourself as a leader.” Leben Sie es vor. Seien Sie mutig. Seien Sie kreativ!
Damit das gelingt und Sie ein wenig üben können, haben wir eine kleine Auswahl an „Tools und Methoden, die jeder Zoll- und Logistikverantwortliche kennen sollte“ zusammengetragen. Diese stellen wir Ihnen im Folgenden vor. Wir stehen hinter diesen Methoden und Tools, da wir sie in unserem Unternehmen oft einsetzen, um an der richtigen Stelle einen Mehrwert zu bieten.
„Wenn ich eine Stunde habe, um ein Problem zu lösen, dann beschäftige ich mich 55 Minuten mit dem Problem und fünf Minuten mit der Lösung.“ Diese Aussage von Albert Einstein ist sehr ungewohnt in unserer Business-Welt, die stark auf die Problemlösung fokussiert ist.
Bekommt man gleich eine Lösung zum Problem mitgeliefert, sind alle glücklich und zufrieden. Das mag für kleine Probleme ein passendes Vorgehen sein. Hat man jedoch etwa ein Produkt entwickelt, das kein Problem des Marktes löst, ist die Frage angebracht: Wurde dem Problem genug Zeit gewidmet?
Ein wichtiger Satz ist also: „Verliebt Euch in das Problem, nicht die Lösung.“ Beim Ansatz des Design Thinking wird daher die Problemphase von der Lösungsphase getrennt – egal ob man einen neuen Prozess etablieren oder ein neues Produkt entwickeln will. Es geht anfangs darum, sich mit dem Problem vertraut zu machen – möglichst in all seinen Facetten. Schlicht: man sammelt Daten, ohne zu interpretieren.
Dazu gibt es vielerlei Möglichkeiten. Diese reichen vom „Shadowing“, dem stillen Begleiten und Zuschauen bei Prozessen, bis hin zu problemzentrierten Interviews mit Betroffenen und Nutzern. Letzteres ist sehr hilfreich, aber zeitaufwändig in der Durchführung sowie in der Vor- und Nachbereitung.
Weitere Methoden für die Problemverständnis-Phase:
Hat man das Problem ausreichend erfasst, folgt die Ideenfindungsphase. Am Anfang steht dabei die Frage, die das Problem beschreibt. Etwa: Ein Prozess ist lückenhaft und fehleranfällig. Es kommt zu Mehraufwand in allen beteiligten Abteilungen. Wie lässt sich die Mehrarbeit reduzieren?
Bei der nun anstehenden Ideenfindung können zufällig gewählte Bilder helfen. Diese sprechen einen anderen Hirnbereich an als das logische Denken. Bilder aktivieren und involvieren den kreativen Hirnbereich und verknüpfen beide Hirnhälften.
Eine Vorgehensweise, die sich in der Praxis bewährt hat, zeigt das folgende Beispiel (siehe Bild): Stellen Sie einen Timer auf beispielsweise drei Minuten und schreiben Sie in dieser Zeit alle Ideen auf, die Sie beim Anschauen des Bildes bezüglich Ihrer Problemstellung haben.
Analogien mit denen man in diesem Bild arbeiten kann: Werkbank, Zirkel, Holz, Tisch(beine), Ledermappe, Skizze, Farben braun und beige.
Daraus resultieren folgende Ideen:
Im dritten Schritt werden die gewonnenen Ideen nach Originalität und Machbarkeit geclustert. Dazu eignet sich die How-Now-Wow-Matrix. Ein Wow-Effekt ist das, was natürlich angestrebt wird – und nur wenige Ideen schaffen es in diesen Bereich. Voraussetzung ist, dass Originalität und Machbarkeit jeweils hoch sind.
Now ist der Bereich, der Ideen enthält, die eine hohe Machbarkeit, aber eine geringe Originalität haben. Sie sind sogenannte „low hanging fruits“ – sie helfen schnell und einfach. Im Bereich How landen Ideen, die weder besonders originell noch besonders einfach machbar sind. Sie könnten Projekte werden oder einfach in Ablage P landen.
Sie sehen: Es gibt viele nützliche Hilfsmittel, um im Arbeitsalltag Probleme zu lösen und Aufgaben auf kreative Weise besser zu bewältigen. Allerdings ist auch klar: Methoden und Tools sind allenfalls Hilfsmittel, um an sein definiertes Ziel zu gelangen.
Das mag zuweilen auch eine kreative neue Idee sein. Aber nicht richtig angewendet und auf „alten Wegen“ führen sie uns unweigerlich in die falsche Richtung. Daher bedarf es einer klaren Strategie und Herangehensweise, Methoden und Tools mit Mindset und Neugierde zu koppeln, um Neues zu schaffen. Am besten nicht nur punktuell, sondern verankert in der Unternehmenskultur.
Um all diese Methoden auch digital anzuwenden, helfen Online-Tools. Ein nicht mehr wegzudenkender Helfer sind kollaborative Whiteboards wie z. B. Miro, Mural, Conceptboard und Co. Auch Umfragetools wie Microsoft Forms, Typeform, Slido, Mentimeter, etc. helfen, um Stimmungsbilder abzufragen, Ideen und Feedback einzuholen und Meetings interaktiver zu gestalten.
Die Funktion der Breakout-Sessions in z. B. Zoom und Microsoft Teams sind in Workshops hervorragend, um kleine Gruppen zu bilden. Besonders Großgruppenveranstaltungen profitieren von solchen Anwendungen, denn dadurch ist eine intensivere Teilnahme und Austausch möglich.